Rauchzeichen und antike Gemäuer

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Wir machten uns noch am selben Tag auf um unseren Etnabesuch zu organisieren sowie eine Wäscherei zu finden. Ein langer Fußmarsch bis zum Bahnhof brachte nicht die erhoffte klare Aussage bzgl. Bus zum Etna, es scheiterte wieder mal an unseren mangelnden Italienischkünsten und den nicht vorhandenen Englischkenntnissen der Italiener. Bestes Beispiel war das Erlebnis in einer Bäckerei: die junge Generation am Verkaufstresen verstand gar kein Wort Englisch, so holte man good old Mama die wenigstens ein paar Brocken Englisch konnte und sehr hilfsbereit war.

Früh morgens um 8:15 starteten wir unsere Reise zum Etna per Bus für erstaunlich günstige 6,80 Euro für Hin und Rückfahrt. Auf dem Weg dorthin kamen wir an einem mit Lava verschütteten Haus vorbei. CIMG0305-kleinDer Bus brachte uns zur Talstation der Seilbahn und von dort ging es mit den schaukelnden Gondeln weiter zu den Geländebussen auf 2400m. Oben auf 2900m ange-kommen erwartete uns ein Bergführer der uns noch ein bisschen  weiter nach oben und entlang der ausgetrampelten Touristen-pfade führte. Dieser Service kostete CIMG0344-kleinallerdings insgesamt 62 Euro pro Nase! Wir sind teilweise durch nassen schmelzenden Schnee gelaufen, konnten allerdings an anderer Stelle noch immer sehr warme Lava in Händen halten. Da wir einen sonnigen Tag erwischt hatten, war der höchste Gipfel des Etna, der auf etwa 3300m liegt, gut zu sehen. Wir haben die farblich CIMG0372-kleinunterschiedlichsten Gesteinsarten gesehen  und einen, leider etwas diesigen  Blick ins Tal, auf Catania, Syrakus und Taormina werfen können. Besonders fasziniert hat uns die Vegetation auf den unterschiedlichen Höhen-metern. Es ist wirklich erstaunlich wie Pflanzen und Tiere sich den Bedingungen anpassen. CIMG0395-kleinViele neue Eindrücke wurden gewonnen, aber da wir von der Talstation der Seilbahn aus auch in kleinere Krater hinein schauen konnten, hätte man sich die 62 Euro für Seilbahn, Geländebus und Bergführer auch sparen können. Da der Bus zurück nach Catania nur einmal am Tag fährt, waren noch 3h Zeit um einen Krater zu umwandern und eines der überteuerten Restaurants mit mäßig leckerem CIMG0357-kleinEssen zu besuchen. Wie kann es anders sein, das an der Eingangstür angepriesene WiFi war defekt. Am 16.06. verließen wir die Marina di Mosquito in Catania, von der wir einige juckende Andenken mitnahmen, in Richtung Taormina. Der Wind war entgegen der Vorhersage deutlich stärker und natürlich wieder mal genau gegenan. Also erstmal auf Holebug raus aufs weite Meer um dann nach der Wende auf richtigen Kurs kurze Zeit später mit einem lauen Lüftchen „beglückt“ zu werden. Die Welle blieb natürlich erst einmal stehen, so schaukelten wir halb segelnd halb motorend Richtung Taormina. CIMG0428-kleinHier ankern wir zurzeit in einer  geschützten schönen Bucht am Fuße von Taormina neben mondänen Luxus-yachten welche all ihre Spielzeuge wie Waterbike und aufblasbare Wasser-rutsche vom 3. Oberdeck(!) schon ausgepackt hatten. Die Krönung war, dass sich eine in die große Bucht CIMG0414-kleineinlaufende Megayacht von einem Pilotenboot (welche große Frachter beim Einlaufen in einem Hafen benötigen) den Ankerplatz zuweisen ließ, so was hatten wir noch nicht gesehen! Gestern haben wir uns das gemütliche und geschichts-trächtige Städtchen angesehen, in dem Goethe einst schon Urlaub machte. Hier findet momentan ein CIMG0489-kleinFilmfestival statt. In dem antiken Amphietheater Teatro Greco (3.Jh. v. Chr.) das wir besichtigten, war eine Bühne aufgebaut, die shooting star Lisa für unsere Fotosammlung natürlich nutzen wollte. Leider kam sehr bald ein Aufseher, der dafür wenig Verständnis hatte. CIMG0472-kleinVon der Stadt oben hatten wir herrliche CIMG0513-kleinAusblicke auf das Meer, die verschiedenen Buchten um Taormina sowie die Isola Bella. Spätnachmittags nahmen wir noch ein Bad, das Wasser war allerdings mit 19,7 Grad nicht gerade warm und der inzwischen sehr böige Wind ließ uns alsbald ins sonnengewärmte Cockpit flüchten. CIMG0433-kleinAbends fegten noch heftige Fallböen durch die Bucht, so dass wir uns einem  Nachbarlieger aus Holland doch ziemlich nahe kamen. Doch der Anker hielt und in der Nacht flaute der Wind wieder ab. Morgen früh um 5:00 Uhr geht es weiter zum Festland, der Stiefelspitze Italiens. Die nächste brauchbare Marina Rocella Ionica liegt allerdings 68 sm entfernt so dass es ein langer Segeltag werden wird.

Gruß von der Nis Puck Crew

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