Von der Stiefelspitze bis zum Absatz

(Die Verspätung dieses Berichtes bitten wir uns nachzusehen, Langfahrtsegeln und Sightseeing ist halt stressig:-)

In dem Porto delle Grazie(Marina di Rocella Ionica) wurden wir etwas ruppig empfangen, da man uns zuvor versucht hatte per Funk zu erreichen, was bei uns nicht ankam oder wir aufgrund des Windes überhört hatten. Das Temperament des Hafenmeisters mit seiner wild gestikulierenden lauten Art wirkte auf uns etwas unfreundlich. CIMG0538-kleinWas lernen wir daraus: beim nächsten Anlaufen eines Hafens wird das AIS (autom. Identifikationssystem) abgeschaltet damit man unsere Kennung nicht sehen kann. Nach einigen Diskussionen, wir wollten eigentlich nur für eine Nacht einen Posto Transito (kostenlosen Liegeplatz für transitgehende Yachten, ohne Service ), zahlten wir die reguläre Liegeplatzgebühr von 40,- € für eine Nacht inkl. Wasser und Strom, letzterer fiel dann am Morgen auch noch aus. Am nächsten Tag machte der Skipper mit seinem DSC_0263-kleinFaltrad und passendem Anhänger einen Großeinkauf in dem nett angelegten gepflegten Örtchen, während die Bordfrau klar Schiff machte. Wir verließen die „grazile“ Marina um 13:45 Uhr und ankerten nach 3 frustrierenden Versuchen in Cantanzaro Marina abends um19:50. Dies war eigentlich gar keine Marina wie ihr Name verspricht. Hier befanden sich nur eine kurze Pier für Fischerboote, wenige Bojen für kleinere Boote. Ein freies Ankerfeld, wie im Törnführer beschrieben, gab es nicht wirklich. In dem trüben Wasser wimmelte es nur so von Quallen und der Untergrund war sehr kiesig, was auch der Grund dafür war, dass unser Anker nur schlecht hielt Zur Sicherheit brachten wir einen zweiten Anker aus, damit wir ruhig schlafen konnten. CIMG0542-kleinEigentlich wollten wir auf den passenden Wind warten, um von dort aus einen großen Schlag nach Leuca zur Stiefelspitze zu machen. Am nächsten Nachmittag fiel der Guardia Costiera jedoch ein, dass wir zu groß für dieses „Quallenbecken“ seien und forderten uns unmissverständlich auf unsere Anker zu lichten um uns ein anderes Plätzchen zu suchen. Der nächste Hafen lag jedoch 17 Meilen entfernt und so mussten wir 3,5 Stunden durch den Regen motoren um in einer Ankerbucht westlich von Le Castella abends um halb acht das Eisen in den sandigen Untergrund fallen zu lassen.DSC_0273-klein Hier wurden wir am nächsten Morgen mit reichlich Sonne belohnt und nahmen erst einmal ein Bad im ionischen Meer. Nach zwei Tagen hatten wir den passenden Wind und konnten so über den Golfo di Taranto nach Leuca segeln. Es war ein bei Lisa unbeliebter Nachttörn, aber aus windtechnischen Gründen und wegen der Entfernung von 90 sm unvermeidbar.CIMG0568-klein Nach Erledigung der Formalitäten und Empfang unseres zur Marinaverwaltung bestellten Paketes mit Leichtwindsegel, stand ein wenig Sightseeing und letztmalig ein leckeres italienisches Eis auf dem Programm.CIMG0572-klein Früh am nächsten Morgen verließen wir schon um 4:25 Uhr Marina di Leuca. Wir nutzten die 20-23 Knoten Wind und kamen gerade noch rechtzeitig vor dem gemeldeten Starkwind im Süden der Insel Othonoi , unserer ersten Station in Griechenland an. Leider war die Bucht Annos schon belegt so suchten wir nach einem anderen Ankerplatz hinter einer Mole. Doch hier variierten die Tiefen stark und wir hatten wieder einmal leichte Grundberührung. Was tun? Zur nächsten Insel oder direkt bis Korfu? Wir fuhren nochmal Richtung Bucht, es kam schon der nächste Segler so dass wir alle Hoffnung schon aufgaben. Poseidon hatte ein Einsehen und schickte 2 Yachten aus der Bucht so dass ein kleines Plätzchen für uns frei wurde.CIMG0579-klein Starker Wind und Fallböen ließen uns sicherheitshalber gleich 2 Anker ausbringen denn wir lagen auf Legerwall: die Steinmole befand sich nur 40m hinter uns. Es ist eine schöne Bucht mit glasklarem Wasser, herrlich dachten wir – jetzt erst einmal rein ins Wasser. Doch ungläubig lasen wir von unserem Thermometer eine Wassertemperatur von nur 16,5 Grad ab! Ups, wer hätte gedacht, dass die Meerestemperatur Ende Juni in Griechenland kälter sein kann als die Nordsee zu Pfingsten in Holland!

Gerade nimmt die Wind- und vor allem Böenstärke zu, so wird der Landgang heute noch ausfallen. Morgen geht es weiter nach Korfu und Sonntag bekommen wir Besuch von Lisa`s Tochter Jacqueline mit Freund Heiko.

Es grüßt die Crew der Nis Puck so wie Anton und Elisabeth

 

 

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